Bauplatz und Bauvorbereitung

Unser Silberfisch

Wir hatten einen idealen Bauplatz auf einer Wiese neben einem Tankstellengelände. Eine Auto-Waschanlage und eine Garagenzeile waren nur 15m vom Bauplatz entfernt. So konnten wir eine Garage mieten und sie mit elektrischem Strom von der Waschanlage über einen Drehstromzähler ausrüsten. Ein Kabel wurde in einer Erdrinne verlegt. Eine Stromverteilung in der Garage und im Schiff installiert. Wasser- und Pressluftschläuche wurden nur nach Bedarf ausgelegt.
36 gebrauchte Gehwegplatten 50X50 verlegten wir mit der Wasserwaage ausgerichtet an der richtigen Stelle. Es vereinfacht die Ausrichtung einiger Baugruppen der Inneneinrichtung. 2 Balken 14 X 24cm 3m lang wurden quer zur Schiffsrichtung auf die Platten gelegt. Diese Balken dienen noch heute im Winterlager als Pallen, allerdings auf Länge gesägt und auf einen Hafentrailer geschraubt.
Material für das Planengestell und eine transparente Plane wurden angeschafft. 6mm Leinen aus dem Sonderangebot, die später über die Plane geworfen und mit Mauersteinen ( mit Löchern ) beschwert wurden. Es verhindert das Hochwehen der Plane.
Wichtig ist,daß man die Heizung nicht vergißt. Metallschiffe sind ohne Isolierung eine Tropfsteinhöhle. Eine Gas- oder Dieselheizung aus dem Baumarkt ist das Beste.

"Der Tag ist gelaufen, weil ich die Bohrmaschine vergessen habe". Weil die Wege zum Bauplatz zu weit sind , oder man dort keinen bewachten abschließbaren Raum hat, um Material und Werkzeuge zu lagern, wird der Ausbau eines Kaskos zum Albtraum. Auch die rechte Hand, die nur noch eine Bierflasche halten kann, ist ein großes Handykap.
Im norddeutschen Raum stehen einige Kaskos ( meist Stahl ) in der Wildnis herum, rotbraun und ein trauriger Anblick.
Obwohl beim ALU- Bau keine Korrosion auftritt, sodaß man meist dort weitermachen kann, wo man ein halbes Jahr zuvor aufgehört hat, sollte man sein Vorhaben zügig zu Ende bringen, damit sich der Zeit- und Geldeinsatz gelohnt hat. Wenn wegen Krankheit, eines Sterbefalles, oder anderer gravierender Gründe der Bau nicht zu Ende geführt werden kann, ist es wichtig, eine einwandfreie Bausubstanz zum Verkauf anbieten zu können. Oft wird dann nur noch der Kasko bewertet, alles andere muß verschenkt werden.

Bei der Werft wurde der Kasko mit dem Werftkran am 18.12.1992 auf einen Lkw-Auflieger mit Flachtrailer gesetzt und ab ging es auf 12 Rädern von Wilhelmsburg nach Klein Borstel quer durch Hamburg. 4m Brückenhöhe mußten berücksichtigt werden.
Für dieses Schiff braucht es keinen Bootstransporter für viel Geld. Ein Baggertransporter mit Fahrer und ein Telekran mit Fahrer reichten ( Fa.Kroll ). Das Schiff stand ohne Pallen auf der Ladefläche und wurde mit Gurten gehalten.
Als der Kasko am Bauplatz ankam, war der Telekran schon vor Ort und hatte seine Stützen ausgefahren.
Die Reinke 10M hat ein Loch im Kajütdach, auf das später ein Lüfter gesetzt wird, darunter im Kielschwein ein Auge. Ein Heißstropp wird durch das Loch geführt und unten mit einem Schäkel angeschlagen. Das geht auch später mit stehendem Mast und Baum. Der Kranführer setzte den Kasko zentimetergenau auf die Pallen. Vor dem Absetzen wurde der Kasko im Kran hängend gewogen: 4,5t incl. Motor, Getriebe, Welle und Propeller.

Der Rücktransport nach Fertigstellung des Schiffes ging am 6.6.1995 zum Osterbekkanal am Lämmersieth genau so problemlos und preiswert.
Zuwasserlassen, Motor starten und ein paar hundert Meter weiter zur Bootsvermietung Dornheim ( Kämmererufer ). Ein paar Tage später dort die Taufe und Vorbereitungen für die Fahrt zum Hamburger Yachthafen nach Wedel.
In Wedel Mast setzen ( Hahnfeld ) und Segel anschlagen ( Segelwerkstatt Stade ).



 

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Auf der Wiese




 

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Standsicher auf 2 Beinen




 

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Sicher verpackt




 

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