Das Material des Blindholzes ist Kunststoff: PE- HD schwarz ( recyclet ). Eine 25mm dicke Platte von 1 X 2 m wurde in der Länge in30mm Streifen geschnitten. Es reichte für das ganze Schiff. Der Rest wurde an vielen anderen Stellen verwendet. Es ist verrottungsfest, formstabil bis 80 °, und läßt sich jeder Rundung anpassen. Im Extremfall hilft die Heißluftpistole. Es bricht nicht und kann gesägt, gebohrt und mit der Holzraspel bearbeitet werden. Es ist aber 15 % schwerer als Holz.

Bei einer Spanttiefe von 50 mm und einer Isolierungsdicke von 30 mm konnten wir unter Verwendung schmaler Isoliermat.Streifen als Distanz zur Außenhaut die 25 mm Kante des Blindholzes an den Spant legen und mit Schraubzwingen festsetzen. Das Blindholz steht dann 5 mm über die Spantkante hinaus. So hat die Wegerung später keinen Kontakt zum Spant. Es läßt sich so noch ein 5 mm dicker Streifen Isoliermaterial auf den Spant kleben.
Vorbohren des Materials von der Spantseite, 3,5 mm; erst durch das Alu, dann in das Blindholz. Die Löcher im Spant auf 5,5 mm aufbohren, dann entgraten, aber nicht ansenken. VA4 Spax Senkkopfschrauben 5 mm X 30 Kreuzschlitz Pzd ( Spax hat leider fast nur Senkkopfschr. ) zum Befestigen nehmen.
Durch diese Bauweise entsteht eine Hinterlüftung hinter der Wegerung von 25 mm.

PE- HD gibt es in schwarz, weiß und in verschiedenen Stärken. Das Material ist resistent gegen Säuren und Laugen. 10mm weiß haben wir als Toilettbecken-Konsole verwendet, als Konsole für Fäkalienpumpen und die Kühlmaschine, in der Kühlbox in Verbindung mit 3 mm PE- HD als Raumteiler, 10 mm schwarz als Ankerkasten-Inlett und an weiteren Stellen. Das Blindholz-Profil wurde auch in der Kojenkonstruktion als Lager der Lattentaschen verwendet. Diese sind ab Fabrik auch aus PE- HD.
Dieses Material kann man jedoch nicht kleben, sondern nur mit sich selbst verschweißen. Zum Beispiel im Tankbau.

Das Material der Isolierung ist auch Kunststoff: PE- Geschlossenporiger Schaumstoff schwarz ( recyclet ). Eine 30 mm dicke Platte von 1 X 2 m hat eine blanke und eine aufgeschnittene ( rauhe ) Seite. Nur die rauhe Seite läßt sich kleben! Der Kleber dringt beim Einstreichen der Klebefläche etwa 3 mm in die Oberfläche ein und vernetzt sich dort. Er wird mit einem Spachtel aufgetragen und dabei in die obere Schicht eingedrückt. Die Isolierung ist nach der Aushärtung ohne Beschädigung nicht mehr von der Wandung zu lösen.
Dieses Material ist verrottungsfest, relativ steif und läßt sich leicht mit einem Messer mit Wellenschliff ( Brotmesser ) schneiden.
Weil die Reinke Schiffe Knickspanter sind, ergeben sich gerade senkrechte Flächen, die Rundungen in der Längsrichtung des Schiffes, sowie quer unter Deck sind unerheblich. Durch die vielen Spanten und Stringer ergeben sich viele kleine Rechtecke, die sich sehr gut mit diesem Material bekleben lassen. Der Händler kann auch andere Materialstärken aufschneiden. So haben wir uns 2 Platten in jeweils 10 und 15 mm herstellen lassen. Weil der Toilettenboden bei unserem Schiff gleichzeitig auch der Schiffsboden ist, dient eine 15 mm PE- Schaustoffplatte unter dem Bodenbelag als Isolierung.

Als Alternative zum PE- ist der PU- Schaumstoff zu verwenden. Er ist weicher und elastischer, aber wesentlich teurer als PE.
Die Werften schäumen mit PU- Schaum auch die Spantzwischenräume aus, wie beim Hausbau. Das lohnt sich aber nur bei dickeren Schichten über 5 cm. PU-Schaum aus der Kartusche ( Baumarkt ) eignet sich gut zum Auffüllen der Ritzen zwischen den eingeklebten PE- Schaumstoffplatten, wenn es nicht ganz genau gepaßt hat. Auch die schmalen PE- Schaumstreifen, die hinter den Spantwinkel gedrückt werden müssen, kann man damit fixieren.

Styropor ist der billigste Werkstoff als Isoliermaterial. Er ist aber sehr spröde und bröselt deshalb bei der Verarbeitung auseinander. Er nimmt Wasser auf im Alterungsprozeß und wird dann noch bröseliger. Wenn die Isolierung Wasser zieht, entsteht eine Kältebrücke, und das dann hinter der Wegerung. Es riecht unangenehm, fängt an zu schimmeln und verdirbt das Raumklima.