Sonstige Arbeiten

Standard u. Sonderlösungen

Die Kajütfenster aus 10mm Plexiglas haben wir mit 30mm breiten schwarzen 4mm einseitig selbstklebendem PU- Schaumstoff Streifen abgedichtet. Er ist UV beständig und schrumpft nicht. Der Lochabstand ist 5 cm und der Lochdurchmesser 5 mm. Die Dichtung darf nicht durch das Loch aufgebohrt, sondern mit einem Dorn nur durchstochen werden. Beim Festziehen der Schrauben ergibt sich so eine gute Abdichtung! Die Schraubenlöcher in der Scheibe nicht ansenken. Es entstehen sonst später sternförmige Risse um die Löcher. So kann man Flachkopfschrauben mit breitem Kopf verwenden. Allerdings gibt es die nur mit Schlitz.
Wir haben kein doppelwandiges Isolierglas genommen, weil es keine Biegung verträgt und selbst unter geringer Wechselspannung bricht. Dazu kommt, daß es nach einiger Zeit Luft zieht und dann milchig wird.

Die Einhebel-Bedienung des Motors sitzt bei uns für den Steuermann gut erreichbar ( Pinne ) in der Rückenfront der Stb. Ducht. Das Motorpaneel wurde gut bedien- und ablesbar im Kajütschott eingebaut. Darüber die 4 Anzeigegeräte Log, Lot, Wind und Kompass. Darüber, an der Kajütdachkante ist die Fallwinde auf einem dort angeschweißten Podest montiert. An der Rückseite der Geräte haben wir in der Kajüte einen flachen, dem Kajütdesign ensprechenden Kasten mit einem Luk montiert, um jederzeit leicht an alle Geräte zu gelangen.

Auf der ALU- Spritzkappe sind 2 ALU- Griffstangen an der Achterkante aufgeschweißt. Zwischen beiden sitzt der IOTA- Magnetkompass. Die 5 Fenster der Spritzkappe sind so montiert wie die der Kajüte, aber mit dem berühmten "Reinke Faco Dichtband". Es war ein Fehler, denn davon ist nach 15 Jahren fast nichts mehr vorhanden. Es ist teilweise seitlich herausgequetscht.

Der Kojenbau mit Buchenholz Federleisten hat sich bewährt. Die Firma Hansa-Engel.de hat alle Teile, die man dazu braucht.

In der Bilge und in den Backskisten haben wir diverse passend zugeschnittene weiße Kunststoffbehälter ( PE- HD ) für alle dort lagernden Gegenstände hinein gestellt. Sie halten Ordnung und schützen gegen Wasser in der Bilge. Die Behälter für die Leinen haben Wasserablauflöcher im Boden. Jede Tankstelle ist froh, die leeren Waschmittel- und Frostschutzbehälter loszuwerden. Das Aufschneiden zu allen möglichen Formaten ist mit der Blechschere und Stichsäge kein Problem. Behälter, die in der ganzen Höhe und mit viel Zuladung verwendet werden sollen, bekommen unterhalb des Randes zwei Grifflöcher 30 X 100.

Das Belüftungsventil der See-Kühlwasserleitung haben wir verändert. Der Ventilkegel wurde ausgebaut, sodaß ständig Wasser durch eine dünne Leitung am Spiegel austritt. An dem Wassertrahl läßt sich der Durchfluß jederzeit kontrollieren.

Die Trinkwasserleitungen im Schiff müssen gut entwässert werden können. Das Eis drückt im Winter die Leitungsverbindungen auseinander. Man erspart sich viel Arbeit, wenn man an den tiefsten Stellen der Leitung Entwässerungshähne anbaut.
Das Sealand Toilettenbecken ist dabei besonders zu beachten. An der tiefsten Stelle im Beckenkorpus ist das Zulaufrohr als Heber gedacht. Beim Entwässern muß der Fußschalter betätigt werden, sodaß das Wasser aus dem Becken abgesogen wird und an einer wesentlich tieferen Stelle austreten kann. Zwischen Zulaufschlauch und Fußventil ist dafür dort ein Entwässerungsventil mit 8mm Schlauch. Der wird hochgelegt und mit einem Trichter versehen. Wir füllen dann Kühlerfrostschutzmittel 1:1 hinein, bis es anfängt ins Becken zu laufen ( vor Frostbeginn ).

Durch das Versetzen des Niederganges um 30cm nach mittschiffs haben wir etwas mehr Platz auf der Pantryseite. So konnten wir vor das hintere Bb. Kajüt-Fenster Radar-Monitor, Funkgerät und Navtexgerät hintereinander setzen. Die aufgezogene Gardine verschwindet hinter den Geräten.

Wir haben uns gegen Gas und für Petroleum als Brennmaterial zum Kochen entschieden. Austretendes Gas in einem Raum, der als Wanne das Gas sammelt und nicht ins Freie gelangen läßt, ist für uns ein zu großes Sicherheitsrisiko. Beim selbsttätigen Einschalten der Kühlbox fliegt uns das Schiff um die Ohren. Hoffentlich ist dann keiner an Bord.
Die Gas-Beschaffung und die Kompatibilität der Anschlüsse ist eine weitere Schwierigkeit. Auch die Herstellung eines Flaschen Raumes mit Bodenentlüftung in moderater Nähe zum Herd wäre bei unserem Schiff schwierig.
Die Aversion gegen Petroleum entsteht wegen der unzulänglichen Vorheiztechnik. Wir benutzen dafür einen 300ccm Kartuschen- Gaslötbrenner, mit dem der Petroleumbrenner in 2 min die richtige Temperatur bekommt, um zu zünden. So vermeiden wir, daß der Brenner rußt. Eine Kartusche aus dem Baumarkt reicht für 3 Monate und der Petroleumverbrauch liegt bei 4 Ltr. im Monat. Bei ständigem Gebrauch des Backofens 2 Ltr. mehr.

Wir verwenden selbstschleifendes Antifouling, das wir im Frühjahr auftragen. Wir haben festgestellt, daß ein Abwaschen mit dem Hochdruckreiniger selten nötig ist. Wir reinigen nach dem Slippen im Herbst nur den Wasserpaß, auf dem der Schmierfilm sitzt und entfernen eventuelle Seepocken, solange sie noch weich sind. Im Frühjahr vor dem Abslippen wird das Unterwasserschiff mit einer Schrubberbürste gereinigt. Das ist hauptsächlich unterhalb des Wasserpasses notwendig. Der Schleim ist im Winter getrocknet, hat sich aufgebröselt und eine lose sitzende Borke gebildet. Diese gilt es zu entfernen.
Unter dem Antifouling ist eine beige Grundfarbe, die bei starker Abnutzung zum Vorschein kommen würde. Selbst bei der Bürstenbehandlung ist das jedoch nicht der Fall.
So kommen wir mit einem Antifoulinganstrich aus, das spart Geld und Arbeit. Wir sind Ostseesegler und unser Fahrtgebiet reicht vom Kattegatt über südliche und westliche Ostsee bis nach Stockholm. Manchmal auch etwas weiter nach Norden.

Für das Winterlager haben wir einen Hafentrailer gebaut, mit dem wir das Schiff slippen können. Auf dieser Seite ist die Bauzeichnung abgebildet. An den Kielauflagen werden seitlich 4 Führungsstützen aus 3m langen senkrecht stehenden Rohren angeschraubt. So wird das Schiff beim Aufslippen mittig fixiert. Mit langsamer Fahrt voraus drücken wir die Kiele gegen den Kielanschlag des Trailers, während die Seilwinde anzieht. Erst wenn der Trailer das Schiff ein Stück angehoben hat, stellen wir den Motor ab. Wegen der Elbströhmung und der schlechten Slipbahn bei niedrigem Wasserstand slippen wir bei Hochwasser möglichst im Staubereich. So können wir nach Voranmeldung ohne Stop von der Unterelbe kommend gleich auf unseren bereits im Wasser liegenden Trailer fahren.


 

Grafik 4

Hafentrailer




 

Grafik 55

Cockpitduchten




 

Grafik 35

Bb Backskisten




 

Grafik 63

Stb Backskisten




 

Grafik 64

Kuchenbude




 

Grafik 62

Cockpit u. Kuchenbude




 

Grafik 59

Mit dem Hafentrailer auf der Slipbahn




 

Grafik 93